179/2025: Junge Erwachsene in Werkstätten mit Lernbarrieren und herausforderndem Verhalten
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Beschreibung
Sie sind mitteilungsbedürftig, friedlos, cool, frech, streitlustig, neugierig, vorwitzig - und oft das alles auf einmal!
In vielen Werkstätten für behinderte Menschen (und ähnlichen/benachbarten Einrichtungen) werden zunehmend Menschen aufgenommen, die keinem der „klassischen" Behinderungsbilder entsprechen. Die nähere Eingrenzung und Beschreibung dieser neuen Personengruppe ist nicht ganz einfach - immer wieder werden dabei Begriffe wie Verhaltensauffälligkeiten, Lernprobleme, Anpassungsschwierigkeiten, Intelligenzstörung oder psychische Beeinträchtigung verwendet.
Somit erweitert sich das Klientel in WfbM um Personen, deren Eingliederung in Arbeitsprozesse aufgrund von erhöhten Lernbedarfen und unangepasstem Sozialverhalten mit höherem Unterstützungsbedarf verbunden ist. Vor dem Hintergrund des zusätzlich gleich gebliebenen Klientel der Teilnehmer und Beschäftigten
mit geistigen, körperlichen, psychischen und Mehrfachbehinderungen, stellt dies für die Fachkräfte
in Werkstätten eine besondere Herausforderung dar.
Die individuelle Förderung orientiert sich hier häufig an der Vermittlung basaler sozialer
Kompetenzen, damit das Gruppengefüge nicht gesprengt und Arbeitsprozesse reibungslos laufen können.
Ziel dieses Kurses ist es, über eine nähere Beschreibung charakteristischer Verhaltensweisen und unter Berücksichtigung sonderpädagogischer Aspekte eine bessere Einschätzung dieses Personenkreises zu entwickeln. In einem weiteren Schritt soll es darum gehen, zweckmäßige Hilfen zur Handlungsorientierung zu formulieren, um die persönliche Entwicklung des betreffenden Personenkreises zu unterstützen und ihre Integration in den Werkstattalltag und den damit verbundenen Arbeitsprozess realisieren zu können.
Schwerpunkte
- Kann man herausforderndes Verhalten verstehen? Ursachen, Hintergründe und entwicklungspsychologische Aspekte
- Auswirkungen auf das soziale Umfeld
- der „gute Sinn" von herausforderndem Verhalten
- Überblick kognitive und soziale Entwicklung
- herausforderndes Verhalten im Zusammenhang mit Lernbarrieren und individuellem Hilfebedarf
- Diagnostik: Methoden zur Beurteilung und Analyse, Erstellung individueller Verhaltensprofile
- Interventions- und Präventionsmöglichkeiten, Deeskalation
- institutionelle Faktoren und äußere Rahmenbedingungen
- Körpersprache, nonverbale Kommunikation, Frühwarnsignale
- Selbst- und Fremdreflektion, eigene Haltung und Rolle, Fallbeispiele
- Konsequenzen für den Arbeitsalltag und Arbeitsangebote
Zugangsvoraussetzung
Erfahrungen im Bereich Teilhabe am Arbeitsleben sind wünschenswert.
Bemerkungen
Dieser Kurs besteht aus einem Mix an theoretischen Inputphasen, interaktiven Übungen, Fallbesprechungen, Gruppenarbeiten und Austausch der Teilnehmer*innen untereinander.