081/2025: Basiskurs: Traumasensible Krisenbegleitung
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Beschreibung
Wir leben in einer Zeit, in der anscheinend alles bisher Gewohnte keine Gültigkeit mehr hat und sich die Menschen immer schneller auf neue Situationen einstellen müssen.
Die Menschen in der Ostdeutschland haben in kürzester Zeit mehrere zeitgeschichtliche Ereignisse zu verarbeiten; die beiden Weltkriege, die Wendezeit und den damaligen schweren Strukturwandel. Viele Familien haben als Folge der Weltkriege eine Fluchtgeschichte oder/und einen Vertreibungshintergrund in der Großelterngeneration.
Gefühle wie Traurigkeit, Resignation, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wut, Sprachlosigkeit, Misstrauen und Angst gehören zu den Folgen von traumatischen Erlebnissen, die sich aktuell in der Einstellung eines Großteils der Bevölkerung zum Strukturwandel widerspiegelt.
Wenn sich vieles verändert, lohnt es sich, sich die Frage zu beantworten, was denn bleibt. Wo sind Strukturen, Ressourcen und Haltepunkte geblieben? Welche Routinen und Rituale verhelfen zu einem stärkeren Sicherheitsgefühl?
Hier setzt die Weiterbildung traumasensible Krisenbegleitung an.
Traumasensible Krisenbegleitung kann die Wartezeit bis zu Facharztterminen oder Klinikaufenthalten semiprofessionell begleiten und bei der Nachsorge ergänzend aktiv und wirksam sein. Sie verstehen sich selbst und andere Menschen besser und sind präventiv tätig. Fachpersonal aus dem sozial medizinischen Bereich, z. B. Lehrerinnen, Erzieherinnen, Ergotherapeutinnen, Krankengymnastinnen, können ihre spezifischen Angebote durch eine traumasensible Haltung ergänzen, leiten ihre Klientinnen und Klienten entsprechend zur Selbsthilfe an und nutzen Netzwerkstrukturen.
Krisen sind aber auch herausfordernd, denn neue Ressourcen werden entwickelt und neue Lösungen hervorgebracht. Ohne Krisen gibt es keine Weiterentwicklung. Das Schwierige ist, in der Krise mutig zu bleiben und an der Hoffnung festzuhalten.
Im Rahmen dieser praxisorientierten Weiterbildung bekommen sie Unterstützung für die eigenen Lebensbezüge an die Hand sowie Methoden für die Begleitung von Menschen in Krisensituationen durch zahlreiche Übungen.
Bitte Teilnahmevoraussetzungen beachten.
Lernergebnisse:
Die Teilnehmenden sind befähigt Menschen im Alltag und in Krisensituationen traumasensibel zu unterstützen, zu begleiten und anderen Menschen in Krisen Struktur, Halt und Hoffnung zu vermitteln. Sie kennen ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen.
Mit der Teilnahme am Basiskurs ergänzen Sie ihre Professionalität durch eine traumasensible Haltung und leiten andere Menschen zur Selbsthilfe an.
Schwerpunkte
Block A: Grundlagen der Kommunikation
- Grundhaltungen im Gespräch
- theoretische Modelle
- Erarbeitung einer Grundhaltung
Block B: Grundlagen der Selbstfürsorge
- Bedeutung eines gesunden Lebensstils
- Abgrenzung
- Selbstreflektion und Regulationsmöglichkeiten
Block C: Grundlagen für einen traumasensiblen Blick
- Definition von Trauma
- Unterscheidung zwischen Krise und Trauma
- Arbeit mit dem Zeitstrahl, Triggern, Ressourcenblick, Sichere Orte, Helfersysteme
- Möglichkeiten sowie Grenzen der Begleitung von Krisen
individuelles Reflexionsgespräch
Zugangsvoraussetzung
Psychische Stabilität und die Bereitschaft zur Selbstverantwortung, sich Einlassen auf Rollenspiele und Übungen werden vorausgesetzt.
Die Teilnehmenden sollten zwischen 25-60 Jahre alt sein.
Vor Beginn der Weiterbildung erhalten Sie von uns ein Formular zu ihrer Motivation und Lebenslaufdaten.
Bemerkungen
Der Basiskurs traumasensible Krisenbegleitung ist Teil einer modularisierten Qualifizierung. Förderung über SAB möglich.
Der Abschluss des Basiskurses ist Voraussetzung für den Aufbaukurs traumasensible Krisenbegleitung.
Nach der erfolgreichen Teilnahme des Basiskurses und des Aufbaukurses erhalten Sie ein Zertifikat der LIGA der freien Wohlfahrtspflege.